Für viele beginnt mit dem Oktober die graue Jahreszeit, doch der Herbst kann auch schöne Seiten haben. Ein paar die mir dabei einfallen habe ich mal für Sie aufgeschrieben. Vielleicht ist ja auch etwas für Sie dabei.
Lieblingstee trinken, Nebel, Pflaumenkuchen naschen, Wind um die Nase wehen lassen, Apfelmus kochen, Laternen basteln, Kaminfeuer, im bunten Laub rascheln, ein Vollbad nehmen, Erntedankfest, Kerzen anzünden, Pilze sammeln, Regentropfen am Fenster beobachten, Drachen steigen lassen, Gummistiefel suchen, Spieleabend, Kastanien sammeln …
Bevor wir uns den genannten Themen widmen gibt es allerdings noch etwas zu tun.
Die restlichen Tomaten, die noch an den Tomatenpflanzen hängen, lassen sich problemlos nachreifen oder unreif zu einem köstlichen Chutney verarbeiten. Sie sollten allerdings davon Abstand nehmen, sofern die Tomaten an der Kraut- und Braunfäule erkrankt sind. Nur gesunde Früchte eignen sich zum Nachreifen. Ist die Tomate von dieser Krankheit befallen, faulen die Früchte, die Sie zum Nachreifen lagern, weg. Falls Sie Ihre Tomatenpflanzen selber ziehen, können Sie die Samen der erkrankten Pflanze durchaus verwenden – diese Pilzkrankheit wird nicht mittels der Tomatensamen übertragen.
Allerdings – den Garten „winterfest“ machen und aufräumen -, damit sollten Sie sich noch Zeit lassen bis Ende Oktober. Denn auf Grund der warmen Witterung ist die Vegetationszeit und die Aktivität vieler heimischer Tierarten noch nicht vorbei. Etwas Unordnung im Garten hilft Vögeln, Insekten, Amphibien, Säugetieren und den zahllosen Bodenbewohnern gut über den Winter zu kommen. Lassen Sie verblühte Stauden stehen. Marienkäfer, Florfliegen und andere Nützlinge überwintern gerne in den hohlen Stängeln der Stauden. Schmetterlinge überdauern den Winter in Form ihrer Eier, die an Pflanzenteile geheftet werden. Schneiden Sie diese ab, bleiben die Falter im nächsten Jahr weg.
Der Distelfink bedient sich im Winter gerne an den Samen der verblühten Stauden. Wen die trockenen Stängel stören, der kann sie auch in einer ruhigen Gartenecke im Wechsel mit Reisig und Laub aufschichten. Diverse Vogelarten finden darin Insekten. Außerdem ist dies ein idealer Unterschlupf für den Igel. Mit dem Rückschnitt von Hecken, Bäumen und Sträuchern sollten Sie ebenfalls bis Ende Oktober warten, die werden nämlich noch als Rückzugsraum benötigt. Ohnehin haben die Pflanzen ihre Aktivitäten noch nicht eingestellt.
Herbstzeit ist Pflanzzeit, jetzt legen die meisten Pflanzen eine Ruhepause ein, daher ist jetzt die ideale Jahreszeit um Sträucher und Bäume zu verpflanzen, Containerrosen zu pflanzen oder Knollen von Frühjahrsblühern zu setzen. Vor dem ersten Frost können so gut wie alle Sträucher und Bäume verpflanzt werden, dabei ist auf ausreichende Bewässerung zu achten. Eine Pflanze mit Erd- oder Topfballen ist weniger empfindlich, als ein wurzelnacktes Gewächs und verträgt den Standortwechsel daher besser. September-Oktober ist eine gute Zeit, um Knollen von Tulpen, Hyazinthen und Narzissen zu setzen.
Tipp: Exakt auf die Pflanztiefe achten, sonst haben die jungen Triebe Mühe, sich im Frühjahr den Weg ans Licht zu bahnen. Stellen, wo die Knollen gesetzt werden, markieren, denn bis März-April bleiben die Knollen unsichtbar.
Viele Sträucher sind im Sommer kräftig gewachsen, doch das Wachstum schwächt die Pflanzen auch ab. Damit die Sträucher gut durch den Winter kommen, müssen sie zurückgeschickten werden. Wie kurz zurückschneiden, ist Geschmackssache. Die meisten Sträucher vertragen einen radikalen Schnitt, so dass z.B. Haselnussbaum oder Flieder ohne Bedenken möglichst zurück zu schneiden sind. Im Herbst sind auch – falls geplant – Bäume zu fällen. Zwischen dem 01.03. und dem 30.09. dürfen übrigens keine Bäume (mit wenigen Ausnahmen) gefällt werden. Spätherbst ist ein guter Zeitpunkt für diese Arbeit, weil der Stoffwechsel der Gewächse jetzt verlangsamt ist und sie kaum Wasser führen.
Im Herbst und im Frühjahr sind auch Hecken zu schneiden. Buchsbäume dürfen stark zurückgeschnitten werden. Bei Koniferen ist gewisse Vorsicht geboten, denn nicht alle Sorten vertragen einen gründlichen Rückschnitt: Während die Eibe keine Probleme damit hat, kann ein Schnitt ins alte Holz bei Thuja oder Zypresse (auch falsche Zypresse) zur Bildung von unschönen kahlen Stellen führen.
Tipp: Im Herbst keine Zeit gehabt, die Hecke zu schneiden? Hecken aus sommergrünen Gehölzen dürfen auch im Winter geschnitten werden.
Auch das Gras wächst nun langsamer, der Rasen muss seltener gemäht werden und ab November gar nicht mehr. Als optimale Schnitthöhe gelten ca. 4 cm. Laub entfernen wir vom Rasen, damit das Gras im Frühling sprießen kann. Im September/Oktober kann der Rasen noch einmal vertikutiert werden
Empfindliche Pflanzen und junge Obstbäume freuen sich über zusätzlichen Schutz vor Kälte. Bei Hochstammrosen sollten insbesondere die Pfropfstelle mit einer Schicht Vlies geschützt werden. Auch Kamelien oder Azaleen, sowie andere nur bedingt winterharte Gewächse müssen warm eingepackt werden. Als „Verpackungsmaterial“ eignen sich neben Vlies auch Jutestoff, Kokosmatten und spezieller Plastikstoff aus dem Gartenmarkt.
Tipp: Pflanzen dürfen nie in eine Plastikfolie (Frischhaltefolie oder Plane) eingewickelt werden, alle Winterschutzmaterialien sollen luftdurchlässig sein.
Kübelpflanzen, die im Sommer auf der Terrasse oder im Garten die Wärme und Regen im Freien genießen durften, müssen ins Haus geholt werden. Der optimale Standort für diese Gewächse ist ein Wintergarten, ob beheizt oder nicht. Bei Zimmertemperaturen und relativ wenig Licht kommen die meisten Pflanzen nicht zur Ruhe und wachsen weiter, was sie abschwächt.
Tipp: Wenn Kübelpflanzen (z.B. robuste Koniferen) draußen überwintern, müssen sie gründlich eingepackt werden. Die Erde im Topf (Kübel) darf auf keinen Fall einfrieren!
Quelle und Inspiration: www.hausgarten.net